Der Zwist zwischen Gebstedt und seinem Pfarrer Johann Eysenbarth

Zum Ende des 15. Jahrhunderts war einer der letzten katholischen Pfarrer der Johann Eysenbarth. Aufgrund, dass er ohne Kaplan alleine die Pfarrstelle ausfüllen muss, sind wohl etliche Messen ausgefallen, woraufhin die Alterleute von Gebstedt ihm seine zustehenden Leistungen [Bearbeitung seines Landes] verweigert haben. Der daraufhin entbrannte Streit ist offenbar eskaliert und wurde vor Gericht gebracht.

Abt Kaspar hat das Kloster Paulinzella als Pachochialherrn vertreten und der Schosser Johann Mekennlor (eine Art Schöffenrichter) als weltlicher Vertreter des Herzogtums und somit der Gemeinde.

Letztendlich wurde sich darauf geeinigt, dass der Pfarrer wieder ordentlich und regelmäßig die Wochenmessen in der Gebstedter Kirche liest sowie die Gottesdienste am Wochenende und alle anderen Pflichten in der Gemeinde.

Im Gegenzug verpflichteten sich die Altermänner von Gebstedt die drei Scheffel Korn für die acht Hufe Land der Pfarre und je zwei Hühner an den Pfarrer zu geben.

Quelle: Thüringische Geschichtsquellen, Band VII, Dr. Ernst Anemüller
Urkundenbuch des Klosters Paulinzelle,, 1. Heft, 1068 - 1314, S. 441 ff., No. 515